deutscher Verleger und Politiker; SPD; Hrsg. der "Sozialistischen Monatshefte"; Mithrsg. der "Stuttgarter Nachrichten"; MdB 1949-1972; Vors. des Haushaltsausschusses im Bundestag 1949-1969; stellv. Vors. der SPD-Bundestagsfraktion 1951-1957 und 1964-1965
* 18. Oktober 1899 Leonberg/Württ.
† 25. Januar 1976 Bühlerhöhe bei Baden-Baden
Wirken
Erwin Schoettle wurde am 18. Oktober 1899 in Leonberg (Württemberg) als Sohn eines Schuhmachers geboren. Dem Besuch der Volksschule und der Latein- und Realschule folgten vier Lehrjahre als Buchdrucker. Ab 1917 nahm er am Ersten Weltkrieg teil. Anschließend studierte er 1919/20 an der Kunstgewerbeschule.
In den Jahren 1921-28 war Sch. dann im Druckereigewerbe, zuletzt in leitenden Stellungen, tätig. 1919 war Sch. in die SPD eingetreten. 1928-31 arbeitete er als Journalist in der sozialdemokratischen Parteipresse ("Schwäbische Tagwacht"). Von 1931-33 war er Parteisekretär in Stuttgart, wo er mit Dr. Kurt Schumacher zusammenarbeitete.
1933 flüchtete Sch. vor der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft ins Ausland. Von Mai 1933 bis August 1939 hielt er sich in der Schweiz auf. Er schloß sich dort der "Neu Beginnen"-Organisation an, zu der Waldemar von Knoeringen und Fritz Erler gehörten. Mit dem zunächst nach Prag emigrierten SPD-Parteivorstand hielt man zwar Kontakt, aber es bestanden erhebliche Differenzen. 1939 kam Sch. mit ...